Kanton Graubünden

Herbst in Graubünden

Arbeit für die Beine, Wellness für die Augen.

Herbstferien in Graubünden_Wandern

Kultur- und Weitwanderweg Via Spluga bei Splügen. | © Graubünden Ferien, Autor Christof Sonderegger

Graubünden Ferien
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www.graubuenden.ch

Über 10'000 Kilometer Wanderwege, 937 Berggipfel, 615 Seen.

Das sind Zahlen aus Graubünden, einer der beliebtesten Wanderregionen Europas. Wer hier unterwegs ist, lernt drei verschiedene Kulturen kennen, wo Wanderwege auch Sendas da viandar oder Sentieros heißen.

„Ich wollte dort sein, wo das Wasser herkommt“, sagt der Wanderleiter Norbi Manser auf die Frage, warum er vom Flachland der Bodenseeregion in die Berge Graubündens zog. Und auf die Frage, was ihm bei Wanderungen ganz besonders gefalle, sagt Manser: „Dass ich mir auch Zeit für die 'kleinen Dinge' nehmen kann.“ Zum Beispiel bei einer Wanderung zur Quelle des Rheins, dem Tomasee. Die wenig anstrengende Wanderung führt an einer ausgebeuteten Kristallhöhle und an kristallhaltigen Felsbrocken vorbei hinauf zum See, der ruhig und blau in einer Bergmulde liegt, umgeben von einem winzigen Moor, in dem Wollgräser wachsen. Spektakulär ist die Szenerie nicht, aber in ihrer Unberührtheit tut sie gut, einfach nur gut.

Wandern mit „Allegra“
Die Wanderung zum Tomasee ist eine von vielen. Zwischen lauschigen Wäldern und eisbedeckten Bergriesen finden sich in der Region Graubünden Tausende von Möglichkeiten, das Land zu entdecken: Genusswanderungen, Themenexkursionen und schweißtreibende Hochtouren, und für alle gilt: In Graubünden hat das Wandern den Mief der roten Socken, der klobigen Schuhe und der schmallippigen Entbehrungen längst abgelegt. Das mag mit den am Weg liegenden originellen Restaurants und Unterkunftsmöglichkeiten zusammenhängen. Mit den modisch graubraunen Kühen, die so viel eleganter daherkommen als die Milchmaschinen anderer Regionen. Oder mit der Tatsache, dass die Menschen einen mit „Allegra“ begrüssen, dem romanischen Wort für „Freude“. Vielleicht ist Wandern in Graubünden auch deshalb so speziell, weil die Wanderer hier in wenigen Stunden durch drei Kulturen kommen: vom deutschsprachigen Dorf über die romanischsprachige Alp ins italienischsprachige Bergtal.

Bergerlebnis und Wildtierhüter
Heiteres Wohlgefühl vermitteln die Lärchenwälder des Oberengadins, die Moorlandschaft in Lenzerheide oder ein Spaziergang durch den Bergwald bei Flims. Hier locken die imposante Rheinschlucht, auch bekannt als „Little Swiss Grand Canyon“ und der türkise Caumasee. Viel weiter oben – jedenfalls topographisch – sind die Hochtouren angesiedelt. Die Extremerlebnisse in Fels und Eis sind für erfahrene Bergfreaks gedacht, aber in Begleitung eines Bergführers können sich auch gut trainierte Normalwanderer in die eisigen Höhen wagen. Wer dann auf der Bernina, dem Piz Palü oder auf dem Oberalpstock ankommt und zusammen mit den Bergkumpanen für das Gipfelfoto posiert, darf sich zu Recht als Sieger fühlen.

Wildtierexkursionen im Oberhalbstein führen zum Wappentier Graubündens, zu den Steinböcken, die hier in Kolonien ohne Scheu vor den Menschen zusammenleben. Wilde Tiere, vom Hasen über den Steinbock bis zum Bartgeier, finden sich auch im 172 Quadratkilometer großen Schweizer Nationalpark im Unterengadin. Informationen auf Papier oder ein GPS-Führer, wo das Murmeltier Marmotin und der Rothirsch Tumasch den Kindern den Nationalpark erklären, machen die Wanderung durch dieses größte unberührte Gebiet der Schweiz zu einem eindrücklichen und lehrreichen Ereignis.

Und sollte es mal regnen, ziehen sich die Wanderer in die warme Gaststube zurück. Sie bestellen zum Beispiel eine Bündner Gerstensuppe oder Capuns, mit Käse überbackene Krautwickel oder ein Stück Nusstorte zu einer dampfenden Tasse Kaffee. In der Wärme der Gaststube denken die Wanderer an den geheimnisvollen, nebelverhangenen Wald zurück, den sie eben durchquert haben. Sie wundern sich, warum sie trotz des trüben Tages, so froh gestimmt sind und kommen zur Erkenntnis, dass Wanderungen in Graubünden einfach immer gut tun. Das mag mit dem Gruß zusammenhängen, mit dem die Bündner grüssen: Allegra! Und jetzt wissen sie auch, warum die Bündner mit Allegra! grüßen.